Familien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer jeweiligen Wertvorstellungen, Glaubensmuster, aber auch ihres emotionalen Klimas beträchtlich. Wir werden als Kind in unsere Familie hineingeboren und werden durch die innerhalb dieser Familie bestehenden Haltungen, aber auch deren Spannungen geprägt. Als kleines Kind, bis zum Alter von sechs oder sieben Jahren bestimmt dieses familiäre Umfeld unser Weltbild. Wir sind ihm ausgeliefert und übernehmen die Familienwerte noch kritiklos, weil wir ja auf unsere Bezugspersonen angewiesen sind und auch keine Vergleichsmöglichkeiten haben. Mit Schuleintritt erweitert sich unser Radius, wir machen die Erfahrung, dass es in anderen Familien anders zugeht, dass manches, was für unsere Eltern immens wichtig ist, in der Familie unserer Freunde keinen oder nur untergeordneten Stellenwert besitzt.

Ein Beispiel, das wahrscheinlich jeder nachvollziehen kann:

In Familie A ist Leistung immens wichtig. Positive Zuwendung wird von guten Noten oder tollen Ergebnissen im Sport, im musikalischen Bereich etc., abhängig gemacht und bei Ausbleiben mit Kritik, Liebesentzug bis hin zu Strafen nicht gespart. Diese Eltern setzen ihre Kinder damit massiv unter Druck, denn diese jungen Menschen werden sehr wahrscheinlich im künftigen Leben ihren Selbstwert über Leistung definieren. Wir alle kennen Menschen, die mit ihrer eigenen Leistung, obwohl gut bis brilliant, nie zufrieden sind… In Familie B freut man sich über gute Noten, aber auch schlechtere Leistungen sind kein Weltuntergang. Hier fühlen sich Kinder auch angenommen, wenn sie schlechtere Ergebnisse heimbringen und lernen daraus, sich nicht über Leistung im Leben zu definieren, d.h. das Selbstwertgefühl wird nicht von der jeweiligen Leistung abhängen.

Die Pubertät ist dann die Phase, in der wir unsere Bezugspersonen kritisch betrachten und deren Werte- und Glaubenssystem hinterfragen. In einer gesund verlaufenden Pubertät entscheiden wir in dieser Zeit, welche der Werte unserer Eltern in unser eigenes Weltbild übernommen werden und wovon wir uns distanzieren, weil wir ja eine eigene, andere Haltung dazu entwickelt haben.

Das oben aufgeführte stellt nur einen kleinen Auszug aus der Vielzahl von Prägungen, Verstrickungen, Abhängigkeiten, Rollenmodellen, usw. dar, die in Familiensystemen wirken.

Mit meiner Systemischen Beratung möchte ich Ihnen helfen, Verstrickungen und Abhängigkeiten mit der Herkunftsfamilie zu erkennen und sich liebevoll daraus zu lösen, um Ihren eigenen, selbstbestimmten Weg im Leben kraftvoll gehen zu können.